Hallo, ich bin ein Verb!
Mein Name ist Dagmar und ich bin seit fast 15 Jahren bei Enterprise tätig, derzeit als Systems Specialist im Verwaltungsbüro der Region Washington DC. Angefangen hat meine Enterprise-Geschichte aber ganz bodenständig in Eschborn bei Frankfurt: die damals noch ganz frische Deutschlandzentrale suchte nämlich eine zweisprachige Assistenz, die keine Angst vor Zahlen hatte und mit Excel umgehen konnte.
Dass ich mit Excel umgehen konnte, durfte ich dann im Vorstellungsgespräch dank eines unerwarteten Computerausfalls auf kreative Art und Weise beweisen und die entsprechenden Formeln mit Bleistift auf einen Ausdruck einer Beispieltabelle kritzeln. Dieses erste Zeugnis meiner Arbeit steckt wahrscheinlich heute noch in meiner Personalakte!
Vom ersten Tag an war ich zuständig für alles, wofür es in der wachsenden Deutschlandzentrale noch keine designierte Person gab: von der Telefonzentrale (eine Rezeptionistin gab es erst viel später) über Verhandlungen mit Stromversorgern (einen Operations Manager gab es auch erst viel später) bis zum Erstellen deutschsprachiger Trainingsunterlagen (auch die Abteilung Talent Development kam erst viel später). Und natürlich für alles, was mit Reporting zu tun hatte: Daten sammeln, so aufbereiten, dass sie für die Empfänger Sinn machen, und veröffentlichen, und das Ganze am besten ohne viel Handarbeit.
Dieses Entwickeln von Prozessen und Anwendungen hat mich schnell fasziniert, und ich fing an, unserem Business Analyst über die Schulter zu schauen und seine eleganten Konstruktionen aus Formeln und Makros auseinanderzunehmen, um zu verstehen, wie so etwas funktioniert.
Mit dem Wachstum unserer Deutschlandzentrale wuchs auch meine Verantwortung: Kollegen hatte ich jetzt über 150, die Post kam mittlerweile wäschekorbweise, und aus dem kleinen Filialleitertreffen war ein dreitägiges Groß-Event mit 250 Teilnehmern geworden. Klar, dass ich das nicht allein stemmen konnte, und so wuchs im Laufe der Jahre das Adminsupport-Team heran (intern auch als “A-Team” bekannt) mit mir als Leiterin.
Und genauso wie ein Filialleiter sich bei Enterprise dafür einsetzt, dass seine Management Trainees selbst Filialleiter werden, so habe ich während dieser Zeit gleich zwei meiner Mitarbeiterinnen auf verantwortungsvolle Positionen im Verwaltungsbereich vorbereitet und ihre Beförderungen gebührend gefeiert.
Es lief also eigentlich alles bestens für mich… bis meine Frau mir im Sommer 2016 eröffnete, dass sie auf ihre Bewerbung auf den absoluten Traumjob in ihrem Fachgebiet völlig unerwartet eine Zusage bekommen hatte: in drei Monaten könne sie als Ozeanografin bei der NOAA, dem amerikanischen Meeres- und Wetterdienst, anfangen! Mein erster Gedanke war “gibt es in der Nähe dieser US-Meeresbehörde eine Enterprise-Verwaltung?”
Die Antwort lautete “ja”, und innerhalb von wenigen Tagen hatten sich die Verantwortlichen auf beiden Seiten des Atlantiks zusammentelefoniert, um meinen Wechsel nach Amerika zu organisieren. Ich war geplättet, wie schnell das ging und wie durchweg positiv die Reaktion von Enterprise-Seite war.
Die neuen Kollegen in Amerika haben mich vom ersten Tag an mit offenen Armen und offenen Türen empfangen und mir reichlich spannende neue Aufgaben gegeben, die es mir ermöglichten, existierendes Wissen praktisch umzusetzen und ganz neues zu erwerben.
Als Deutsche in den USA eilte mir natürlich der Ruf der Effizienz-Expertin voraus, und dank meines seltenen Vornamens war ich in meiner neuen Gruppe bald bekannt wie ein bunter Hund… manche Kollegen haben mich sogar zum Verb ernannt und überlegen seitdem regelmäßig, ob sich ein Prozess zum “dagmaring” eignet – sprich mit Hilfe von Tools und Makros optimieren oder automatisieren lässt.
Die Excel-Formel mit Bleistift liegt mittlerweile fast 15 Jahre hinter mir, und im Austausch mit Kollegen in der gesamten Enterprise-Welt habe ich inzwischen so viel Programmieren gelernt, dass ich mittlerweile meine Computer (ja, Mehrzahl!) anweisen kann, doch bitte die entsprechenden maßgeschneiderten Analysen autonom und ohne mein Zutun zu fahren und zu veröffentlichen.
Hätte ich mir das damals an meinem ersten Arbeitstag vorstellen können? Nein, bestimmt nicht. Aber die Leute, die mich eingestellt haben, konnten es sich vorstellen und haben sich von genau diesem Grundsatz leiten lassen: kümmere dich um deine Mitarbeiter, und sie entwickeln ungeahnte Talente!