Meine Name ist Molly. Ich habe als Praktikantin in der UK Midlands Group bei Enterprise angefangen und arbeite jetzt als stellvertretende Filialleiterin in der Filiale in Hereford. Ich habe Dyslexie, das ist eine Lese- und Rechtschreibstörung.
Meine Dyslexie ist ziemlich stark ausgeprägt, aber es ist von Tag zu Tag verschieden. In der Grundschule war ich immer das Kind, das in „spezielle Gruppen“ eigenteilt wurde, eines der „langsamen“ Kinder. Allerdings habe ich in meinem SATs (UK Test für Grundschüler) Bestnoten erzielt. Auch in der weiterführenden Schule war ich eine der besten Schülerinnen, aber ich wurde weiterhin der Gruppe der „besonderen Kinder“ zugeteilt.
Das erste Mal, dass es endlich jemanden aufgefallen ist, dass etwas nicht ganz richtig mit mir sein könnte, war in meinem letzten Schuljahr, in der Mitte meiner Prüfungen. Ich habe ein A* für einen Test zu kurzen Frage/Antworten und ein D in einem Multiple-Choice-Test erhalten, obwohl beide zum gleichen Thema waren.
Nachdem meine Eltern die Schule aufgefordert hatten, zu untersuchen, warum ich dieses komische Testergebnis erhalten hatte, ließ die Schulleitung mich testen. Nach drei Stunden mit zahlreichen Tests kam die Dame schließlich zu dem Schluss, dass ich ein bisschen Dyslexie hatte. Sie schlug vor, eine gelbes Overlay für das Lesen zu verwenden und gelbes Papier zum Schreiben, speziell in Prüfungen zu nutzen. Das hat gut funktioniert, denn das gelbe Overlay/Papier hilft, die Buchstaben und Sätze besser zu lesen und zu schreiben. So kam ich mit 11 soliden GCSEs aus der Schule, was etwa dem deutschen Abitur vergleichbar ist.
Ich wollte unbedingt auf College, trotzdem ich beschloss, auf dem Bewerbungsformular anzugeben, dass ich leichte Dyslexie habe. Das College rief mich daraufhin an und testete mich noch einmal. Nach einigen weiteren Tests kamen sie zu dem Schluss, dass ich tatsächlich Dyslexie habe – und nicht nur ein bisschen – und zudem eine leichte Dyspraxie habe, eine Koordinations- und Entwicklungsstörung.
Schlussendlich war es ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich nach so vielen Jahren, in denen ich mich in der Schule so sehr bemüht hatte, aber nicht die Noten bekam, die ich eigentlich haben sollten, und nicht wusste warum, nun endlich eine Antwort hatte.
Nachdem ich das College mit halbwegs guten Ergebnissen abgeschlossen hatte, beschloss ich an die Universität zu gehen, um ein Wirtschaftsstudium zu absolvieren. Ich habe an der Uni ziemlich gute Ergebnisse erzielt und damit drei Jahre später mein Jahrespraktikum bei Enterprise gestartet. Wenn ich alle Schwierigkeiten bedenke, auf die ich gestoßen bin, dann könnte ich nicht stolzer auf mich sein.
Warum ich mich für Enterprise entschieden habe
Nach einer langen und harten Debatte mit mir selbst, hatte ich beschlossen, auf dem Bewerbungsformular für das Jahrespraktikum zu vermerken, dass ich Dyslexie habe. Für mein Praktikum hatte ich mich auf viele Stellen beworben und nach einigen Ablehnungen kam endlich ein Anruf von Enterprise, um mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.
Ich setzte mich mit Gabriella, der damaligen Personalvermittlerin für die UK Midlands Group, zum gemeinsamen Gespräch zusammen. Ich wurde auch gebeten, über meine Dyslexie zu sprechen und darüber, wie sich diese Behinderung auf mich auswirkt und was Enterprise tun könnte, um mir zu helfen. Gabriella und das ganze Enterprise-Team hätten nicht hilfsbereiter und einladender sein können.
Nachdem ich alle Schritte des Bewerbungsprozesses soweit erfolgreich durchlaufen hatte, wurde ich zum Assessment Center eingeladen. Dieser ist heute nicht mehr Teil des Bewerbungsprozesses. Es ist fair zu sagen, dass ich nervös war, wie jeder andere auch in dieser Position, aber Nervosität erhöht meine Dyslexie und das beeinträchtigt meine Fähigkeit, klar zu denken.
Aufgrund meiner Dyslexie qualifiziere ich mich für 25% Verlängerung in Prüfungen und ohne, dass ich danach gefragt hätte, haben Gabriella und das Team bereits alles für mich auf gelbes Papier gedruckt und mir zusätzliche Zeit für jede der Prüfungen angeboten. Ich hätte nicht dankbarer sein können.
Ein paar Tage später wurde mir die Stelle angeboten, und ich war überglücklich. Sechs Monate später fing ich an.
Wie wirkt es sich Dyslexie auf meine täglichen Aufgaben aus?
Ein großer Prozentsatz unserer Arbeit umfasst das Lesen, sowie die mündliche und schriftliche Kommunikation mit anderen. Es gehört zum Alltag von Enterprise, sich Notizen zu machen, E-Mails zu lesen und zu schreiben, mit Kolleg:innen und vor allem mit unseren Kunden auf jede erdenkliche Art zu kommunizieren. Eines der Dinge, die mich am Anfang richtig nervös machten, waren Verkaufsgespräch mit potenziellen Kunden. Zunächst stolperte ich immer wieder über meine Wörter und war nicht in der Lage, mich vor den Kunden richtig auszudrücken. Ich habe sie daher oft verwirrt und war nicht in der Lage, Verkäufe zu erzielen.
Mir fehlte das Selbstvertrauen und meine Dyslexie brachte alles durcheinander. Ich fing an, mit mir selbst frustriert zu sein; doch meine damalige Managerin war brillant und verstand vollkommen, wo und warum ich diese Probleme hatte. Sie hat sich die Zeit genommen, alles mit mir durchzugehen, bis ich es richtig gemacht habe. Bis heute bin ich ihr immer noch dankbar.
Meine Managerin und mein Team sind immer super gewesen und hätten nicht hilfreicher sein können. Ich beschloss also, offen zu sein und ihnen zu sagen, dass ich Dyslexie hatte, aber dass ich auch keine große Sache daraus machten möchte. Sie verstehen, dass ich manchmal Schwierigkeiten mit neuen Aufgaben habe. Sie helfen mir, indem sie die Aufgabe auf andere Weise, bis ich es auch begreife. Das kann manchmal zusätzliche 5 Minuten dauern, aber es macht ihnen nichts aus, solange ich es am Ende verstehe. Ich bin meinem Team dafür sehr dankbar. Ich glaube sie wissen gar nicht, welchen positiven Einfluss sie auf mich ausüben. Die Unternehmenskultur bei Enterprise ist so offen und freundlich, dass es keinem etwas ausmacht, zu helfen. Jeder weiß, wie es ist, ein Trainee zu sein, denn so haben ja fast alle angefangen. Jeder hat diesen Prozess durchlaufen und die gleichen Erfahrungen gemacht.
Ich habe Tage, an denen ich wirklich mit meiner Dyslexie kämpfe. Es gab einige Male, in denen ich fast zum falschen Haus gefahren bin, um einen Kunden abzuholen, weil ich die Adresse falsch gelesen habe: “63” anstelle von “36”. Dabei ging die Straße nur bis zur Nummer 50! Ich habe aber Strategien entwickelt, um mir an diesen schwierigen Tagen selber zu helfen. So bat ich Gabriella um ein gelbes Overlay und kurze Zeit später lag es auf meinem Schreibtisch. Ich habe auch von Kolleg:innen gelernt und von ihnen wichtige organisatorische Tipps übernommen. Mein momentaner Favorit ist meine kleine Aufgabenliste. Es wirkt wie ein kleines Wunder, denn es lässt mich besser organisieren, ich sehe, was noch zu tun ist, es ist einfacher, Dinge so zu planen.
Meine gesamten Erfahrungen mit Enterprise sind einfach nur brillant. Hier wurde meine Dyslexie nie als Nachteil oder als Belastung gesehen. Man hat mir geholfen, mein tägliches Arbeitsleben zu bewältigen. Mein Team ist so offen und hilfsbereit, immer ist jemand zur Stelle, wenn ich eine Frage habe.
Mein Rat ist einfach: Sprich es aus, wenn du ein Probleme hast oder glaubst, ein Problem zu haben. Das Schlimmste, was du tun können, ist es für dich zu behalten. Enterprise als Arbeitgeber ist dafür da, um dir zu helfen und Lösungen zu finden. Dyslexie ist schwierig zu behandeln, aber ich lehne es ab, mich darüber definieren oder mich von dieser Behinderung zurückhalten zu lassen.
Inklusion und Diversität ist uns bei Enterprise überaus wichtig, denn wir wissen, dass die Individualität unsere Kolleg:innen unsere Stärke ist. Wenn du dich wie Molly zunächst auf ein Praktikum bewerben willst, dann schau dir hier unsere offenen Stellen an.
Bei Enterprise konzentrieren wir uns auf die Stärken aller Mitarbeiter - mit oder ohne Einschränkungen. Dadurch werden wir als Team nur noch besser.
WeiterlesenWer will und kann ist bei Enterprise richtig und herzlich willkommen, völlig egal welcher Couleur. Das steht nicht nur in unseren Grundwerten, das wird auch so gelebt.
WeiterlesenBereit für den Berufseinstieg nach dem Hochschulabschluss? Hier findest du einige Tipps für den Übergang.
Weiterlesen